Bedarfs- und Forderungskatalog zum Kulturhaushalt 2024/2025

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Forderungen für eine nachhaltige, diverse und gerechte Literaturförderung in Berlin
Netzwerk freie Literaturszene Berlin (nflb) e.V., aktualisierte Kurzfassung vom 30.06.2023

Mindestens 10.000 Autor*innen, Übersetzer*innen, Verleger*innen und Veranstalter*innen leben und arbeiten in Berlin und machen die einzigartige Strahlkraft dieser Literaturmetropole aus. Nach den Verwerfungen der Corona-Zeiten, dem Wegfall der entsprechenden Hilfsinstrumente und verschärft durch Inflation sind die Akteur*innen und Strukturen der freien Literaturszene bedroht. Im Vergleich zu den anderen Sparten ist die Literatur, insbesondere die freie Literaturszene, nach wie vor deutlich unterfinanziert. Wir appellieren an den Kulturausschuss, an die Regierungskoalition und die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, der freien Literaturszene in Berlin wieder eine Perspektive zu geben, und hoffen, dass der vorliegende Forderungskatalog des NFLB dafür Anregungen liefert. Weitere Hintergründe zu den einzelnen Punkten finden Sie im Dokument „Forderungskatalog_Langfassung“.

Stipendien für Übersetzer*innen
Aufwuchs: 720.000 Euro

Bislang wurde die Arbeit von Übersetzer*innen in dieser vielsprachigen Metropole leider kaum gewürdigt. Zusätzlich zu den kürzlich ermöglichten Recherchestipendien für Übersetzer*innen sehen wir daher dringenden Bedarf für insgesamt 40 flexible Stipendien à 2.000 Euro, je nach Art und Umfang der eingereichten Arbeitsvorhaben für Förderzeiträume von 6 oder 12 Monaten. Wir fordern analog zu den Arbeitsstipendien für Autor*innen die Möglichkeit, sich ohne bisherige Buchveröffentlichungen zu bewerben.

Arbeitsstipendien für Autor*innen (deutschsprachig und nicht-deutschsprachig)
Aufwuchs: 720.000 Euro jährlich

Für Autor*innen bietet der Buchmarkt bei weitem keine ausreichenden Verdienstmöglichkeiten. Aufgrund des hohen Bedarfs fordern wir daher eine deutliche Aufstockung der Gesamtzahl der Arbeitsstipendien für Autor*innen (à 24.000, à 16.000 € und à 8.000 €).

Maßnahmen für mehr Diversität und Inklusion im Fördersystem – Kulturschaffende mit Behinderung im Fokus
Aufwuchs: 300.000 Euro jährlich

Wir fordern ein Budget für Maßnahmen zur Barrierefreiheit von Projekten und Ausbildungsgängen im literarischen Bereich mit dem Ziel einer diskriminierungsfreien Partizipation behinderter Literat*innen am Literaturbetrieb.

Basisförderung für Lesereihen, Lesebühnen und literarische Präsentations-/ Produktionsorte: Für eine literarische Nahversorgung
Aufwuchs: 500.000 Euro jährlich

Förderstrang 1: Lesebühnen und Lesereihen. Erforderlich ist, wie seit langem gefordert, eine strukturelle bedarfsgerechte „Basis- und Konzeptförderung Literatur“ für Lesereihen und Lesebühnen, die für 2 bzw. 4 Jahre bewilligt wird – ähnlich wie bereits in der Darstellenden Kunst praktiziert.

Förderstrang 2: Spielstätten. Veranstalter*innen mit fester Struktur, die seit Jahren eigene Literaturveranstaltungen anbieten oder der freien Literaturszene eine räumliche und organisatorische Infrastruktur anbieten, benötigen bedarfsgerechte Förderungen. Dazu gehören: Betriebszuschüsse (Personal-, Betriebs-, Mietkosten, etc.), investive Zuschüsse für Ausbau, Erhaltung und Ausstattung von Produktionsorten sowie Programmmittel, die für 2 bzw. 4 Jahre bewilligt werden.

Aufstockung der Projektförderung Literatur
Aufwuchs: 300.000 Euro jährlich

Wir fordern nachdrücklich, den Fonds aufzustocken und noch konsequenter auf die Erfordernisse von Projekten und Projektträgern von kleiner bis mittlerer Größe auszurichten. Wir schlagen daher zusätzlich zur Aufstockung der Mittel einen zweiten Antragstermin pro Jahr vor, um der freien Szene Gelder kurzfristiger als bisher zur Verfügung stellen zu können.

Bessere Verlagsförderung
Mehrbedarf: 80.000 Euro jährlich

Zusätzlich zu dem 2018 erstmalig verliehenen und aktuell mit 65.000 Euro dotierten Berliner Verlagspreis, um das Engagement Berliner Independent Verlage zu würdigen, plädieren wir für eine Verdoppelung der Preise auf zwei Hauptpreise (à 35.000 Euro) und vier Förderpreise (à 15.000 Euro) sowie einen Sonderpreis für Berliner Literaturmagazine und -zeitschriften in Höhe von 15.000 Euro.

Tandem-Stipendien
Mehrbedarf: langfristig etwa 600.000 Euro jährlich (1. Jahr: 120.000 Euro, 2. Jahr: 240.000 Euro usw.)

Das neuartige Konzept des „Tandem-Stipendiums“ besteht in einer Kombination aus Teilzeit-Stipendium und Teilzeit-Anstellung im kulturnahen Bereich. Es schafft für Autor*innen eine längerfristige finanzielle Absicherung und beugt Altersarmut vor. Wünschenswert wäre im ersten Schritt die Vergabe von 5 neuen Stipendien pro Jahr, bewilligt für jeweils 5 Jahre.

Recherchestipendien für literarische Kuration
Mehrbedarf: 60.000 Euro jährlich

Um die Neukonzeption literarischer Veranstaltungen stärker als bisher zu unterstützen, fordern wir 10 neue Recherchestipendien für literarische Kuration mit einem Förderzeitraum von jeweils 3 Monaten à 6.000 Euro.

Zusammenarbeit stärken: Koordinierungsstelle für die freie Literaturszene in Berlin
Mehrbedarf: 130.000 Euro

Zur besseren Koordinierung der Belange in der freien Literaturszene fordern wir die Schaffung einer Vollzeitstelle inklusive Ausstattung und die wissenschaftliche Begleitung der Maßnahmen.

Anerkennungsgabe der Stadt Berlin für soziales Engagement im literarischen Feld
Mehrbedarf: 50.000 Euro jährlich

Wir fordern die Einrichtung einer dotierten Anerkennungsgabe der Stadt Berlin für soziales Engagement im literarischen Feld. Wir schlagen vor, dass sie jährlich von einer unabhängigen Jury an zunächst fünf Einzelpersonen, Gruppen, Vereine oder Initiativen vergeben wird und mit jeweils 10.000 Euro zur freien Verwendung dotiert ist.

Offener Brief: Zukunft der Kultur in Berlin – auf der Kippe?

Das nflb gehört zu den Erstunterzeichner*innen des offenen Briefs der Zusammenschlüsse der Berliner Kultur, am 16. Juni 2023 veröffentlicht. Der offene Brief wurde zusammen mit den Unterschriften an
Kultursenator Joe Chialo, an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner,
Staatssekretärin Sarah Wedl-Wilson sowie Senator Stefan Evers im
Abgeordnetenhaus übergeben.

Ein lebendiges Kunst- und Kulturleben macht Berlin aus, in der internationalen Wahrnehmung wie im Kiez. In Berlin interagieren große Institutionen, Theater, Museen, Konzerthäuser und Clubs mit freien Künstler*innen, internationale Gäste mit lokalen Kiez-Akteur*innen, Museen und Opernhäuser mit soziokulturellen Trägern, Bibliotheken und der Amateurkultur. Diese Vielfalt und Vernetztheit ermöglichen kulturelle Teilhabe für Berliner*innen jeden Alters, Einkommens und Herkunft. Kulturwirtschaft und Tourismus profitieren von der Ausstrahlung der Stadt und ihrer vielfältigen Kulturangebote. Dass die Berliner Kultur mit ihren vielen Leuchttürmen und weltweit bekannten Künstler*innen regelmäßig in internationalen Medien präsent ist und hunderttausende Besucher*innen jährlich anzieht, liegt an diesem einzigartigen Kulturökosystem, das weltweit seinesgleichen sucht.

Für dieses Kulturökosystem stehen aktuell nur 3% des Gesamtvolumens des Berliner Haushalts zur Verfügung, gemessen an der Bedeutung der Kultur für die Stadt ist das verschwindend gering. Vor dem Hintergrund von Pandemie-Folgen, Inflation, gestiegenen Energiekosten und Mieten und der angespannten Haushaltslage steht die Berliner Kultur aktuell erneut auf der Kippe. Und ein Ökosystem – das verstehen wir mittlerweile aus anderen Zusammenhängen – ist nicht so leicht wieder aufzubauen, wenn es erst einmal zerstört ist.

Die Krise bezahlbarer Wohn- und Arbeitsräume in Berlin eskaliert. Präsentations- wie Arbeitsräume jeder Größenordnung leiden unter einem massiven Anstieg ihrer Fixkosten. Das Durchschnitts-einkommen von freien Künstler*innen liegt weiterhin knapp unter 20.000 Euro jährlich. Faire Arbeitsbedingungen im Kulturbereich sind auch an großen Institutionen abhängig vom Ausgleich der Inflation bei Honoraren und Gehältern. Während die Hilfsprogramme der Pandemie-Zeit enden, sind die Auswirkungen für die Kulturlandschaft noch lange nicht vorbei. In den kommenden zwei Jahren wird sich entscheiden, ob Kunst und Kultur in ihrer jetzigen Qualität, Vielfalt und Attraktivität die Pandemie und ihre Folgen überleben.

In ihrem Koalitionsvertrag haben sich die Regierungsparteien CDU und SPD dazu bekannt, die Berliner Kulturszene in ihrer Vielfalt und Freiheit zu schützen. Sie beabsichtigen, Künstler*innen und Einrichtungen durch eine bessere Absicherung für die Zukunft und künftige Krisen resilienter zu machen. Zudem bekennt die Koalition mit dem neuen Ressortzuschnitt “Kultur und Gesellschaftlicher Zusammenhalt”, dass sie eine vielfältige Kulturszene als essentiell für unsere Demokratie und das gesamtgesellschaftliche Ganze erachtet.

Diesem Bekenntnis kommt eine außerordentliche Bedeutung zu.

Wir – die Vertretungen der Berliner Künstler*innen und Kulturakteur*innen an den Institutionen und in der Freien Szene – appellieren mit größter Dringlichkeit an den Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU), Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Finanzsenator Stefan Evers (CDU), sowie die gesamte neue Regierung von Berlin, die Kulturlandschaft in ihrer vollen Breite und Vielfalt zu sichern!

Die begrüßenswerten Ziele im Koalitionsvertrag sind nicht mit Sparmaßnahmen zu erreichen. Speziell die freien Projekte und Akteur*innen müssen dringend gestärkt werden. Während der Pandemie-Krise hat neben dem Bund vor allem das Land Berlin mit viel Engagement und Kapital dafür gesorgt, dass Künstler*innen, Kunst und Kultur nicht untergegangen sind.

Machen Sie diesen gemeinsamen Erfolg von Politik und Kultur nicht durch Sparmaßnahmen wieder zunichte. Was kaputtgespart wird, ist kaputt. Resiliente Strukturen einer lebendigen Kulturlandschaft kosten aktuell ein wenig mehr Geld, sind aber perspektivisch unbezahlbar viel wert.

Kontakt für Presserückfragen:

Zoë Claire Miller (bbk berlin)
Franziska Werner (Rat für die Künste Berlin)
Janina Benduski (LAFT Berlin)

zu erreichen unter offenerbrief@laft-berlin.de

Der Offene Brief kann weiterhin sowohl von Zusammenschlüssen und Verbänden als auch von Einzelinstitutionen unterzeichnet werden. Unterzeichnungen mit Nennung von Organisation/Institution und den unterzeichnenden Personen bitte an presse@bbk-berlin.de 

Wir bitten um Verständnis, dass eine Unterzeichnung von Einzelpersonen zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant ist.

Liste der Erstunterzeichner*innen: (nach Sparten alphabetisch)

Verband/Organisation/InstitutionNamenFunktion
Sparte: Bildende Kunst  
Arbeitskreis der Kommunalen Galerien in BerlinKarin Scheel und Stéphane BauerSprecher*innen
bbk berlin – berufsverband bildender künstler*innen berlin e.V.Frauke Boggasch, Zoë Claire MillerSprecher*innen
Berlin Biennale für zeitgenössische KunstGabriele HornDirektorin
Berliner Fraueninitiative XANTHIPPE e.V. / INSELGALERIE BerlinEva HübnerLeiterin und Vorstandsvorsitzende
Berlinische GalerieDr. Thomas KöhlerDirektor
CreamcakeAnja Weigl, Daniela SeitzGründerinnen
Ephra gUGRebecca RaueGeschäftsführerin
Frauenmuseum Berlin e.V.Vorstand 
Haus am WaldseeDirektion & Team 
KW Institute for Contemporary Art – KUNST-WERKE BERLIN e. V.Krist GruijthuijsenDirektor
Netzwerk Ateliergemeinschaften Treptow-Köpenick – NWAGTKStefka Amon – XTRO Ateliers, Sebastian Körbs – Treptow Ateliers, Lutz Längert – MoBe Moving Poets Berlin e.V., Astrid Menze – Kulturhaus Bouché e.V., Irene Pätzug – Atelierhaus am Treptower Park, Volker Rueß – KAOS e.VAnsprechpartner des NWAGTK
Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativenOliver Möst und Bettina WeißVorstand
nGbK – neue Gesellschaft für bildende KunstDer Koordinationsausschuss und Geschäftsführung 
ver.di AG Kunst und Kultur Berlin-BrandenburgGotthard Krupp, Andreas KöhnVorsitzender, Gewerkschaftssekretär
Verein Berliner KünstlerSabine Schneider und Vorstand1. Vorsitzende
   
Sparte: Darstellende Kunst / Tanz  
apparatusThorsten Eibeler, Dr. Stefanie Wenner 
Arbeitskreis Berliner Kinder- und Jugendtheater: ATZE Musiktheater, Das Weite Theater, Figurentheater Ute Kahmann, GRIPS Theater, Morgenstern – Theater im Rathaus Friedenau, Schaubude Berlin, Theater an der Parkaue, Theater Jaro, Theater o.N., Theater StrahlTim Sandwegfür den AK KiJu Berlin
Ballhaus NaunynstraßeWagner CarvalhoKünstlerische Leitung, Geschäftsführung
Ballhaus OstTina Pfurr, Daniel SchraderKünstlerische Leitung und Geschäftsführung
Bundesverband Theater im Öffentlichen RaumJana KorbVorsitzende
Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus (BUZZ e.V.)Cox AhlersBerlin-Koordinatorin
Bundesvereinigung Maskenbild e.V.Regine HergersbergVorsitzende
Chamäleon BerlinAnke Politz, Hendrik FrobelIntendantin, Geschäftsführer
cie. toula limnaios GmbHToula Limnaios & Ralf R. OllertzArtistic Directors
DOCK ART GmbHAnna BergelKünstlerische Produktionsleitung
English Theatre Berlin | International Performing Arts CenterDaniel Brunet, Günther Grosser, Bernd HoffmeisterArtistic Directors and Managing Director
FELD Zentrale für junge PerformanceGabi dan DrosteKünstlerische Leitung
Festiwelt e.V. – Netzwerk Berliner FilmfestivalsDer Vorstand 
GDBA Basisverband Berlin-BrandenburgJannik RodenwaldtVorsitzender
GDBA Berlin-BrandenburgJesse GaronLandesvorsitzender, Gruppenrat Solo
glanz&krawall GbR / Internationale Mini-Republik der Kunst e.V.Marielle Sterra, Dennis DeptaKünstlerische Leitung / Vorstand
HAU Hebbel am UferAnnemie VanackereIntendanz und Geschäftsführung
Heimathafen Neukölln, Saalbau Neukölln Kultur & VeranstaltungInka Löwendorf, Julia von Schacky, Nicole Hasenjäger 
Kulturvolk | Freie Volksbühne e.V.Katrin SchindlerGeschäftsführerin
laborgras GbRRenate Graziadei & Arthur Stäldi 
LAFT Berlin – Landesverband freie darstellende Künste BerlinFlorian Bücking, Caroline Gutheil-Walzer, Rahel Häseler, Marianne Ramsay-Sonneck, Daniel Schrader, Mey Seifan. Tim Winter, Janina Benduski, Daniel Brunet. Tina PfurrVorstand
Performing for FutureValeria Geritzen, Konstanze Grotkopp, Veronika Nickl u.a. 
Pro Quote Bühne e.V.France-Elena Damian, Helena Kontoudakis, Eva Jankowski, Heike Scharpff, Kerstin Steeb 
PROFOLK e.V.Mitglieder 
PURPLE – Internationales Tanzfestival für junges PublikumCanan ErekKünstlerische Leiterin
RambaZamba TheaterKirsten BurgerLeitung Junges Rambazamba
RILABEN companyEnrico L’Abbate 
Shakespeare Company Berlin e.V.Vera Kreyer, Michael Günther, Katharina Kwaschik 
Showcase Beat Le MotVeit Sprenger, Thorsten Eibeler 
Sophiensaele BerlinAndrea Niederbuchner, Jens Hillje, Franziska Werner, Kerstin MüllerKünstlerische Leitung, Geschäftsführung
STADTTHEATER SPANDAU e.V.Kuratorinnen- und Künstlerinnen-Gruppe 
Tanzfabrik Berlin e.V.Jacopo Lanteri, Barbara Greiner und VorstandVorstand
Tanzcompagnie Rubato    Jutta Hell und Dieter BaumannKünstlerische Leitung
TATWERK | Performative ForschungAurora Kellermann & Chris Wohlrab 
TD BerlinMichael Müller und Georg SchareggGeschäftsführung
Theater im DelphiNikolaus SchneiderKünstlerische Leitung, Geschäftsführung
Theater OstKathrin Schülein, Caroline Siebert, Ilka Sehnert, Claudia Stauß, Jan Marchlewitz, Jens-Uwe Glasa 
Theaterverein Am Festungsgraben e.V. –  THEATER IM PALAISAlina GauseIntendantin
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-PlatzRené PolleschIntendant
Vuesch gGmbH – Circus SchatzinselOlaf SchenckenbergZirkus Zack, Geschäftsführer
Zeitgenössischer Tanz Berlin (ZTB) e.V. / Netzwerk TanzRaumBerlin / Tanzbüro BerlinZTB-Vorstand 
Zusammenschluss von Institutionen ohne Haus – die Gruppen:andcompany&Co., Gob Squad Arts Collective, Rimini Protokoll, She She Pop und Solistenensemble Kaleidoskop 
   
Sparte: Musik  
Badenscher Hof Jazzclub BerlinHans-Hugo Rieck 
Berolina-Orchester Berliner Symphoniker e.V.Sabine VölkerIntendantin
Chorverband Berlin e.V.Gerhard SchwabGeschäftsführer
Clubcommission – Netzwerk der Berliner Clubkultur e.V.Marcel Weber, Lewamm Ghebremariam, Sascha Disselkamp, Lutz LeichsenringVorstand
CTM – Festival for adventurous music and art, berlinOliver BaurhennAdvising Director
Deutscher Tonkünstlerverband (DTKV) BerlinSimon Borutzki, Wendelin Bitzanfür den Vorstand
Global Music AcademySimon Marburg , Andreas Freudenberg, Dr. phil. Rajyashree RameshGeschäftsführer, Kulturmanager/ Gründer, Koordinatorin für Tanz
Hanns Eisler Chor BerlinUschi Röllich-Faber1. Vorsitzende
IG JAZZ BERLINFabian Ristau und VorstandVorstand
inm – initiative neue musik berlin e.V.Nina Ermlich, Claudia van Hasselt, Sagardía, Christian Kesten, Alexey Kokhanov, Aziz LewandowskiVorstand
Junges Ensemble Berlin e.V. (Sinfonieorchester, Chor, Konzertorchester)Jakob Zscherper, Kai-Simon GoetzmannPräsident, Geschäftsführer
Konservatorium für türkische Musik BerlinHalim Karademirli 
Landesmusikrat Berlin e.V.Hella Dunger-LöperPräsidentin und Präsidium
LBBL e.V. – Landesverband Berlin-Brandenburgischer LiebhaberorchesterTill Schwabenbauer 
Neuköllner OperAndreas Altenhof, Bernhard Glocksin, Laura HöroldKünstlerische Leitung, Geschäftsführung
Solistenensemble KaleidoskopVolker Hormann 
Titans Rising Verein für Alte Musik e.V.Martin Schindler, Sarah Fuhs, Matthias LichtenbergVorstand
Unerhörte Musik im BKA TheaterRainer Rubbert, Martin Daske 
unisono Deutsche Musik- und OrchestervereinigungRobin von Olshausen 
VAM – Vereinigung Alte Musik Berlin e.V.Moni Fischaleck, Martin Knörzer, Luiza Labouriau, Torsten Übelhör 
   
Sparte: Wort / Literatur  
Lettrétage e.V.Vorstand 
Literaturhaus BerlinJanika Gelinek & Sonja LongoliusLeitung
Netzwerk freie Literaturszene Berlin (NFLB e.V.)Vorstand 
Ariella VerlagMyriam Halberstam 
   
Spartenübergreifende / Institutionen / Initiativen und Verbände  
Berlin MondialeDr. Sabine KronerLeitung
Berliner CSD e.V.Die Vorstände 
Berliner Künstlerprogramm DAAD – Deutscher Akademischer AustauschdienstSilvia FehrmannLeiterin
ehrliche arbeit – freies KulturbüroAnka Belz, Janina Benduski, Leoni Grützmacher, Anna Mareike Holtz, Nina Klöckner, Sandra Klöss, Torsten Klöss, Andrea Oberfeld, Elena Polzer, Ilka Rümke, Anna Wille 
Initiative KULTUR INS GRUNDGESETZKathrin Schülein, Claudia Opitz, Katharina Kwaschik, Caroline Siebert, Sebastian Köpcke, Felix Meyer, Hans-Eckardt Wenzel 
Initiative Kultur-DENK-MAL – Teufelsberg Berlin e.V.Rotraud von der Heide, Sooki KöppelVorsitzende
Koalition der freien Szene BerlinSprecher*innen-Kreis 
korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V.Vorstand und Geschäftsführung 
KULTURKONTAKTE e.V., kultkom – Kulturmanagement & Kommunikation QuerKlang gUGKerstin WieheGeschäftsführung
KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.Angela Meyenburg, Miriam KremerGeschäftsführung, Presse- und ÖA
KuPoGe – Kulturpolitische Gesellschaft Berlin-BrandenburgWibke Behrens, Moritz von Rappard, Sarah ZalfenSprecher*innen-Trio
Rat für die KünsteFranziska Werner, Oliver BaurhennSprecher*innen
Stiftung StadtkulturDr. Pirkko HusemannVorstand
Urbane Praxis e.V.Tomma Suki Hinrichsen, Sabine Kroner, Rebecca Wall, Markus Bader, Miodrag KučVorstand
Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt e.V.Valeria Fahrenkrog, Joerg Franzbecker, Heimo Lattner, Florian WüstRedaktion

Wie frei ist die Literaturszene Berlins?

Kulturpolitische Diskussionsrunde mit Wibke Behrens (SPD Fachausschuss Kulturpolitik, Kulturpolitische Gesellschaft), Martin Jankowski (Berliner Literatische Aktion), Robbin Juhnke (Kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus) und Delphine de Stoutz (Netzwerk freie Literaturszene Berlin). Mit Keynotes von Alexander Graeff und Janina Benduski.

Eine Veranstaltung der Berliner Literaturkonferenz in Kooperation mit rbbKultur.

Am 26. Juni in der Novilla, Hasselwerder Straße 22, 12439 Berlin. 18 Uhr, Eintritt frei. Kommt gerne dazu, es könnte spannend werden!

Der neue Vorstand des NFLB e.V. 2023

Bei der Mitgliederversammlung im Mai 2023 wurde der neue Vorstand des NFLB gewählt. Hier stellen sich die Vorstandsmitglieder vor, die sich in diesem Jahr für euch und die Belange der Literaturszene einsetzen werden.
Wenn ihr Fragen, Ideen oder Wünsche habt, zögert bitte nicht und kontaktiert uns unter vorstand (at) nflb.de!

Katy Derbyshire: 1973 in London geboren, lebt seit 1996 in Berlin und übersetzt zeitgenössische deutsche Literatur ins Englische. Zweimal für den International Booker Prize nominiert, erhielt sie 2018 den Straelener Übersetzerpreis für ihre Arbeit. Zu den von ihr übersetzten Berliner Autor*innen gehören Olga Grjasnowa, Annett Gröschner, David Wagner, Sharon Dodua Otoo, Inka Parei, Helene Hegemann und Christa Wolf. Katy ist Teilzeit-Verlegerin beim Imprint V&Q Books und Mitbegründerin eines Translation Labs, das sich seit 15 Jahren monatlich trifft. Sie ist auch Mit-Gastgeberin bei der zweisprachigen Veranstaltungsreihe Dead Ladies Show und deren Podcast.

Foto: © Nane Diehl

Laurence Barbasetti alias ErmacoVa schreibt Poesie auf Französisch, manchmal auf. Deutsch. Ihre Gedichte wurden in Literaturzeitschriften, u. a. Stadtsprachen, Revue fragile, Manuskripte, L’Allume feu
veröffentlicht. 2021 erhält Sie das Recherchestipendium
nichtdeutschsprachiger Literatur des Berliner Senats. Seit 2020
engagiert sie sich im Netzwerk französischsprachiger Autorinnen in Berlin und arbeitet daran, digitale Literatur in einem
deutsch-französischen Kontext zu veröffentlichen. Mit der Dichterin Neïtah Janzing gründet sie 2021 das U8 Kollektiv und organisiert poetische Aktionen im öffentlichen Raum. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Foto: Hanna Boussouar

Ingeborg Robles ist eine deutsch-spanische Schriftstellerin. Sie wuchs in Kontakt mit zwei großen Flüssen auf, dem Guadalquivir in Sevilla und dem Rhein in Bonn. Sie hat einen Master of Philosophy in Europäischer Literatur vom Queen’s College der University of Oxford erlangt und schrieb eine Dissertation über Thomas Mann. Nach längeren Aufenthalten in den USA, England und Italien zog sie 2014 nach Berlin. Ihr Gedichtband Auriculares para Ulises (Valparáiso Ediciones) wurde 2021 veröffentlicht und war u.a. Finalist des Internationalen Vicente-Huidobro-Poesiepreises. Sie organisiert und moderiert zusammen mit Pepe Pizzi den Salón Berlinés – live Salon und Podcast.

Foto: Ruthe Zuntz

Lena Tietgen, geb. 1957 in Hamburg, freie Journalistin und Schriftstellerin. Nach Stationen in der Rechtswissenschaft, Metallografie und Pädagogik studierte sie Erziehungswissenschaft, Philosophie und Literaturwissenschaft. Seit 2002 lebt sie in Berlin.

Foto: Hans Schrieber

Nora Lachmann: Geboren in Berlin. Ummauert aufgewachsen — die Welt entdeckt in der Literatur. Nach einem ersten Leben als Psychotherapeutin nun als Übersetzerin englischer Belletristik und Autorin von Prosatexten unterwegs.

Im Vorstand hauptsächlich zuständig für die Finanzen, alle Anfragen hierzu bitte an: nora.lachmann@nflb.de

Foto: Claudia Haarmann

Aylin Ünal wurde 1986 in Berlin geboren. Ihre Kurzprosa veröffentlicht sie seit mehreren Jahren regelmäßig in Literaturzeitschriften und Anthologien sowie im Rahmen von Literaturwettbewerben. Derzeit arbeitet sie an ihrem Debütroman. Neben ihrem schriftstellerischen Schaffen absolvierte Aylin Ünal ein Studium der Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität mit einem Studienaufenthalt in Island sowie einen Master in European Societies an der Freien Universität.

Foto: Imanuel Scheiko

Elke Cremer lebt und arbeitet als freischaffende Autorin in Berlin. Von ihr sind der kollaborative Lyrikzyklus „Die Mandarinenorakel“ gemeinsam mit Eva Brunner (2021) und ihr Lyrikdebüt „Aufriss ohne Häuser“ (KLAK Verlag Berlin 2022) erschienen. Sie erhielt den Lyrikförderpreis der GEDOK Heidelberg und 2017 sowie 2022 den Deutschen Hörfilmpreis.

Foto: Kerstin Koletzki

Der neue Vorstand des NFLB e.V. stellt sich vor

Seit der Wahl bei der Mitgliederversammlung im Mai 2022 ist der neue Vorstand des NFLB aktiv. Nun wollen wir noch nachholen, die sechs Vorstandsmitglieder vorzustellen.
Wenn ihr Fragen, Ideen oder Wünsche habt, zögert bitte nicht und kontaktiert uns unter vorstand (at) nflb.de!

Delphine de Stoutz: Autorin, Dramaturgin und Vermittlerin,  Delphine de Stoutz pendelt zwischen Sprachen, Ländern und dem Schreiben. Nach einer langen Reise in der Theaterbranche wandte sie sich der Literatur zu und veröffentlichte 2018 ihren Debüt Roman, Adult(R). Ihre Themen sind jedoch dieselben geblieben: Heterolingualismus, postmigrantische Kultur und Feminismus. 2020 gründete sie das Netzwerk französischsprachiger AutorInnen in Berlin e.V. und 2021 das Hôtel des Autrices, ein digitales Residenz- und Publikationsprogramm für frankophone und deutschsprachige Autorinnen. Seit 2021 ist sie Mitglied des Vorstands des NFLB. Seit 2008 lebt sie in Berlin.
Foto: Mick Vincenz

Delphine de Stoutz

Nina Bußmann, geboren und aufgewachsen in Frankfurt/Main, lebt in Berlin. Sie schreibt erzählende Prosa und Hörstücke, außerdem Texte für Gabriela Oberkofler (Zeichnung/Installation) und Akiko Ahrendt (Musik/Performance). 2020 war sie Dozentin am Institut für Sprachkunst der Universität für Angewandte Künste in Wien. Ihr 3. Roman Dickicht ist im Juni 2020 erschienen.

Foto: Dirk Skiba

Blanka Stipetic studierte Slawistik und Politik, arbeitete als Autorin und Literaturübersetzerin, ist im Verlag schruf  & stipetic für Programm und Lektorat zuständig.

Foto: Susanne Böhm

Lena Tietgen, geb. 1957 in Hamburg, freie Journalistin und Schriftstellerin. Nach Stationen in der Rechtswissenschaft, Metallografie und Pädagogik studierte sie Erziehungswissenschaft, Philosophie und Literaturwissenschaft. Seit 2002 lebt sie in Berlin.

Foto: Hans Schrieber

Nora Lachmann: Geboren in Berlin. Ummauert aufgewachsen — die Welt entdeckt in der Literatur. Nach einem ersten Leben als Psychotherapeutin nun als Übersetzerin englischer Belletristik und Autorin von Prosatexten unterwegs.

Im Vorstand hauptsächlich zuständig für die Finanzen, alle Anfragen hierzu bitte an: nora.lachmann@nflb.de

Foto: Claudia Haarmann

Aylin Ünal wurde 1986 in Berlin geboren. Ihre Kurzprosa veröffentlicht sie seit mehreren Jahren regelmäßig in Literaturzeitschriften und Anthologien sowie im Rahmen von Literaturwettbewerben. Derzeit arbeitet sie an ihrem Debütroman. Neben ihrem schriftstellerischen Schaffen absolvierte Aylin Ünal ein Studium der Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität mit einem Studienaufenthalt in Island sowie einen Master in European Societies an der Freien Universität.

Foto: privat

Arbeitsbedingungen beim Internationalen Literaturfestival Berlin: NFLB fordert Aufklärung

Der NFLB unterstützt die Forderungen der Koalition der Freien Szene Berlin zu einer umfassenden Aufklärung der Arbeitsbedingungen beim Internationalen Literaturfestival. Die vollständige Pressemitteilung ist unten abgebildet und ist hier im Original nachzulesen.

Hintergrund der Vorwürfe ist unter anderem dieser Artikel der taz.

Forderung der Koalition der Freien Szene Berlin

Literaturstadt Berlin #2 – Berlin/Brandenburg

VOR ORT im Saal | Live-Übertragung auf rbbKultur
Kulturpolitische Diskussionsrunde mit Robbin JuhnkeUlrike LiedtkeHendrik Röder und Odile Kennel
Künstlerisches Intro: Cia Rinne
Begrüßung: Florian Höllerer, Statement der BLK: Alexander Graeff
Moderation: Natascha Freundel und Anne-Dore Krohn

Die Berliner Literaturkonferenz (BLK), in der die Literaturveranstalter·innen der Stadt – freie Literaturszene, institutionell geförderte Literaturhäuser, Häuser der freien Szene sowie Literaturfestivals – verbunden sind, lädt ein zum zweiten Podiumsgespräch über die Literaturpolitik der Stadt.

Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es in der Literaturförderung in Berlin und Brandenburg? Dominiert die Konkurrenz zwischen Stadt und Land, Provinz und Metropole, oder profitiert die Kulturszene von einer Synergie der Fördermodule? Wie mobilisieren wir das Publikum an neue Orte? Wie stärken wir dezentrale Angebote? Sollen nur Landeskinder von den eigenen Förderinstrumenten profitieren oder ist ein überregionaler, globaler Ansatz hier für alle Gewinn bringend?

Dazu diskutieren rbbKultur-Redakteurinnen Natascha Freundel und Anne-Dore Krohn mit Dr. Robbin Juhnke (Kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus), Odile Kennel (Autorin und Übersetzerin), Prof. Dr. Ulrike Liedtke (Präsidentin des Brandenburger Landtags, SPD) und Hendrik Röder (Brandenburgisches Literaturbüro). Vorab treffen sich Berliner und Brandenburger Literaturveranstalter·innen und Literaturakteur·innen im LCB. In Kooperation mit dem rbbKultur, dem Brandenburgischen Literaturrat und der Berliner Literaturkonferenz.

Hinweise zum Besuch der Veranstaltungen

Neues zur Rechtslage bei Corona-Stipendien

Hier ein Hinweis an alle, die 2020 oder 2021 eines der sogenannten „Corona-Stipendien“ des Berliner Senats erhalten haben. Die Finanzverwaltung hat entschieden, dass diese eher als eine Einkommensbeihilfe zu werten und somit zu versteuern seien. Derzeit wird im Rahmen eines Musterprozesses geklärt, inwieweit die Stipendien tatsächlich versteuert werden müssen. Das Netzwerk Freie Literaturszene Berlin (NFLB) sieht die Kriterien für Steuerfreiheit als gegeben an und unterstützt die gerichtliche Klärung.

Wichtig: Alle Betroffenen, die im Erfolgsfall der Klage ihr zu viel gezahltes Geld zurückerhalten möchten, müssen fristgerecht Widerspruch gegen ihren Steuerbescheid des betreffenden Jahres einlegen! Bei einem rechtskräftigen Steuerbescheid kann man nachträglich nichts mehr machen. Die Frist dazu ist im Steuerbescheid angegeben. Wer betroffen ist, weitere Fragen dazu hat, oder das Vorgehen des NFLB unterstützen möchte, kann sich unter vorstand@nflb.de melden. Vor allem braucht der NFLB Spenden, um die beträchtlichen Rechtskosten decken zu können. Eine Spende ist unter www.betterplace.org/p105016 unkompliziert möglich.

Übrigens: Nach jetziger Regelung zahlt man auf das Stipendium zwar Einkommenssteuer, aber es wird nicht auf die Kleinunternehmer-Freigrenze angerechnet. Man muss daher nicht fürchten, allein durch das Stipendium in die Umsatzsteuerpflicht zu rutschen.

NFLB legt seine Forderungen zur Literaturförderung vor

Das Netzwerk freie Literaturszene Berlin e.V. hat seine „Forderungen für eine nachhaltige, diverse und gerechte Literaturförderung in Berlin“ vorgelegt. Diese wurden von den Mitgliedern coronabedingt in einem digitalen Prozess zusammengetragen und beschlossen. Die Forderungen beziehen sich nicht nur auf den bevorstehenden Doppelhaushalt, über den ab dem Herbst politisch verhandelt wird, sondern entwerfen auch perspektivische Konzepte, wie Literaturförderung strukturell ergänzt werden könnte. Dazu zählt das fünfjährige „Tandem-Stipendium“ für Autor*innen und Übersetzer*innen.

Besonders engagiert wurde über die Themen Altersarmut und soziale Absicherung diskutiert. Um Autor*innen und Übersetzer*innen eine längerfristige finanzielle Absicherung zu bieten, als dies bei den meisten Stipendien bislang der Fall ist, wurde das „Tandem-Stipendium“ konzipiert: Dabei erhalten etablierte Autor*innen und Literaturübersetzer*innen eine Festanstellung im literaturnahen Bereich, etwa in Literaturhäusern, Medien, Universitäten oder im Deutschunterricht an den Schulen. 50 Prozent der Arbeitszeit werden zum Schreiben freigestellt. „Vorbild für das Konzept waren eigentlich die bei der Bundeswehr angestellten sogenannten Sportsoldaten“, erläutert Moritz Malsch, Vorstandsvorsitzender des NFLB. „Was in der Spitzensportförderung möglich ist, sollte doch in der Literaturförderung auch zu machen sein?“ Eine Festanstellung adressiert zudem das Problem der Altersarmut: Da Stipendien nicht als Erwerbseinkommen gelten, werden auf sie auch keine Rentenbeiträge gezahlt. Autor*innen, die besonders viele Preise und Stipendien erhalten, bekommen so später paradoxerweise eine besonders niedrige Rente. Kulturstaatssekretär Thorsten Wöhlert zeigte sich bei einer Diskussion im Rahmen des Branchentreffs Literatur bereits offen für das Konzept und verwies auf einen zusätzlichen Planstellenbedarf allein der öffentlichen Bibliotheken von 300 Vollzeit-Stellen.

Ein wichtiger Fortschritt kündigt sich im Bereich der Übersetzer*innenförderung an, die in den NFLB-Forderungen an erster Stelle steht: „Wir freuen uns sehr, dass im Haushaltsentwurf der Kulturverwaltung erstmals Arbeitsstipendien für Übersetzer*innen vorgesehen sind, wie wir sie seit Jahren fordern“, so Delphine de Stoutz aus dem NFLB-Vorstand. „Aber die vorgesehenen Summen stellen für die zahllosen Übersetzer*innen der Stadt eher einen Tropfen auf den heißen Stein dar und führen weiterhin zu einer Ungleichbehandlung von Autor*innen und Übersetzer*innen.“

Weitere wichtige Punkte aus dem Forderungskatalog neben dem Bereich Stipendien sind u.a. der Abbau von Zugangsbarrieren aller Art sowie eine kleinteilige Basisförderung für die über 100 Lesebühnen und Lesereihen der Stadt, analog zur Basis- und Konzeptförderung in der Darstellenden Kunst. Angesichts der hohen Sonderausgaben aufgrund der Corona-Pandemie ist zu befürchten, dass sich hier im kommenden Haushalt wenig bis nichts bewegt. Dabei besteht nach wie vor eine strukturelle Unterförderung im Literaturbereich: Berlin gibt für seine freie Literaturszene momentan nicht einmal einen Euro pro Einwohner aus.

Den ausführlichen Forderungskatalog finden Sie hier:

Medien-Anfragen bitte an vorstand@nflb.de.

Demonstration am 14. September für Berlins Krankenhäuser: Wir für euch, ihr für uns

Das Netzwerk freie Literaturszene Berlin e.V. erklärt sich solidarisch mit den Krankenhausbeschäftigten in Berlins Krankenhäusern der Charité und Vivantes. Wir unterstützen die gewerkschaftlichen Bestrebungen für die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Wir finden, dass es Zeit ist, gemeinsam den Applaus von den Balkonen herab und als lautstarke Stimme auf die Straße zu bringen! Literarische Urheber*innen der Stadt – schließt Euch den Aktionen des Pflegestreiks an, seid laut, seid solidarisch!

14. September um 16:00 Uhr

Demonstration: Wir für euch, ihr für uns – Berlin steht zusammen für seine Krankenhäuser

Start Kundgebung: 16:00 Uhr, Robert-Koch-Platz

Start der Laufdemo: 16:30 Uhr

Abschluss Kundgebung: 17:30 Uhr, Neptunbrunnen