NEUES

PRESSEMITTEILUNG: Dit is hier immer noch Berlin – Literaturdebatte jetzt im Stream & Radio

(v.l.n.r.) Anne-Dore Krohn (Mod.), Peer Mock-Stümer, Sonia Longolius, Jan Brandt, Birgit Möhring und Natascha Freundel (Mod.). Foto: Thomas Ernst / rbb

Am 19. November 2025 wurde im Ausweichquartier des Literaturhaus Berlin in Moabit über die Wohn- und Arbeitssituation von Schriftsteller:innen diskutiert. Auf dem Podium saßen der Autor Jan Brandt, Sonja Longolius (Co-Leiterin Li-Be), Peer Mock-Stümer (Ausschussvorsitzender für Kultur, Engagement und Demokratieförderung, CDU) sowie Birgit Möhring (Geschäftsführerin der Berliner Immobilienmanagement GmbH). Organisiert wurde die Veranstaltung von der Berliner Literaturkonferenz (BLK) in Kooperation mit radio3.

Jan Brandt schilderte die Realität vieler Autor:innen auf dem Wohnungsmarkt: »Man lädt mich manchmal zur Wohnungsbesichtigung ein, um mal einen Schriftsteller kennenzulernen. Vermieten würde man aber nicht – ich habe ja kein regelmäßiges Einkommen.« Für Brandt gilt: »Die beste Kulturförderung war immer: niedrige Mieten.« Heute ziehen Autor:innen weg – und zwar aus Zwang.

Sonja Longolius betonte die mittelbaren Folgen der Haushaltskürzungen in der Hauptstadt: »Die Streichungen sind massiv. Weniger Programm in den Literaturhäusern heißt auch weniger Arbeit für Autor:innen – es besteht die Gefahr eines echten Brain Drains.«

Mit dem Ruf »Dit is hier immer noch Berlin!« fasste Janika Gelinek (Co-Leiterin Li-Be), die Forderung zusammen: »Nicht okay ist es, wenn diese Stadt das verschnarcht und verschleudert, was sie ausmacht: Ein Literatur- und Kulturangebot, für das sie in der ganzen Welt bewundert wird oder bewundert worden ist.«

Für ein pointiertes Intermezzo sorgte Slam-Poet J. Samson Völk: »Stand-up Comedy ist einfacher geworden. Leute lachen, wenn man “Kulturhaushalt” sagt.«

Der vollständige Mitschnitt ist jetzt online verfügbar. Zudem sendet radio3 den Abend am Samstag, den 22. November, um 16 Uhr.

Selbstverständlich stehen BLK-Sprecherin Annette Wostrack und Sprecher Alexander Graeff gerne für Interviewanfragen über die Situation für Schriftsteller:innen in Berlin zur Verfügung.

Pressekontakte:
Dr. Annette Wostrak, Sprecherin Berliner Literaturkonferenz
Tel.: 01577 3857057
E-Mail:  wostrak@lesart.org

Dr. Alexander Graeff, Sprecher Berliner Literaturkonferenz
Tel: 0178 6807418
E-Mail: ag@brotfabrik-berlin.de

STAMMTISCH

Unser nächster Stammtisch ist für den 11. Dezember um 19.30 in der Prater Gaststätte (drin in der Wärme!) reserviert. Wir  freuen uns darauf, bekannte Gesichter wiederzusehen und neue Menschen kennenzulernen. Alle Interessierten sind sehr herzlich willkommen, einfach an einem Termin vorbeizuschauen und uns bei einem Getränk kennenzulernen!

PRESSEMITTEILUNG: Berliner Literaturkonferenz und Landesmusikrat

(v.l.n.r. unten) Franziska Stoff, Sarah Wedl-Wilson, Jayrôme Robinet; (oben) Michael Knoch, Bernadett Kis, Björn Kasan. Foto: Archiv

Am 10. November wurden im Berliner Abgeordnetenhaus zwei Bände mit einer Auswahl von rund 10.000 Postkarten der Aktion »Deine Stimme für Musik« und »Deine Stimme für Literatur« überreicht. Vertreter:innen des Landesmusikrats Berlin sowie der Berliner Literaturkonferenz trafen sich dafür mit Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson, stellvertretend für den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner.

Jayrôme Robinet, Vorstandsmitglied des Netzwerks Freie Literaturszene Berlin, sagte: »Die Idee des Landesmusikrats fanden wir von der Berliner Literaturkonferenz großartig. Postkarten wie “In einer Lesung in der Brotfabrik habe ich meine große Liebe kennengelernt und jetzt kriegen wir Kinder” machen spürbar, wie Literatur über das Gedruckte hinausgeht und Menschen verbindet. Eine angemessene Literaturförderung ist nicht nur Kulturförderung, sondern zugleich Gesellschaftspolitik.« MEHR